Wirtschaft

Aufträge in Niedersachsen weiter rückläufig

Auftragseingänge im Januar 2023: Nachfrage nach niedersächsischen Industriegütern im Vergleich zum Vorjahr um 10% gesunken

Im Januar 2023 sank die Nachfrage nach niedersächsischen Industriegütern, verglichen zum Vorjahresmonat. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, verringerten sich die Bestellungen von Industriegütern aus niedersächsischer Produktion preisbereinigt um 10% im Vergleich zum Januar 2022. Die Inlandsorders erhöhten sich dabei um 9%, die Bestellungen aus dem Ausland gingen gegenüber dem Vorjahresmonat um 25% zurück. Die Nachfrage nach Investitionsgütern verzeichnete ein Minus von 11%, die Nachfrage nach Vorleistungsgütern verminderte sich ebenfalls um 11%. Das Ergebnis wurde durch einzelne Großaufträge insgesamt positiv beeinflusst.

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Bei den umsatzstärksten niedersächsischen Industriebranchen entwickelten sich die Orders unter Einfluss des Ukraine-Krieges, von Lieferkettenstörungen sowie der anhaltend hohen Inflation wie folgt: Im Vergleich zum Januar 2022 verringerte sich die Nachfrage beim Maschinenbau (-33%), bei der Herstellung von chemischen Erzeugnissen (-27%), bei der Metallerzeugung und -bearbeitung (-25%) sowie bei der Herstellung von Metallerzeugnissen (-23%). Ein Plus gegenüber dem Vorjahresmonat wurde bei der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (64%) erzielt.

Gegenüber dem Vormonat (Dezember 2022) ist die Nachfrage nach Industriegütern insgesamt unverändert geblieben. Die inländischen Bestellungen erhöhten sich im Januar 2023 um 22% gegenüber dem Vormonat, die ausländischen Bestellungen verringerten sich um 17%. Die Bestellungen von Vorleistungsgütern gingen preisbereinigt um 4% zurück, während die Nachfrage nach Investitionsgütern um 1% anstieg.

Methodische Hinweise:

Ab Januar 2022 werden die Auftragseingänge preisbereinigt veröffentlicht. Grundlage der Indexberechnung ist die Wertsumme für die in einem Berichtsmonat festakzeptierten Aufträge. Diese werden nach den Absatzrichtungen Inland und Ausland unterschieden. Diese Wertsumme wird zu dem entsprechenden Ergebnis für den Monatsdurchschnitt im Basisjahr in Beziehung gesetzt und bildet den Wertindex für einen Wirtschaftszweig. Zur Berechnung des hier genutzten Volumenindex wird noch eine Deflationierung mit den Erzeugerpreisindizes bzw. den Ausfuhrpreisindizes zur Preisbereinigung vorgenommen.

Vorleistungsgüter: Produktionsgüter, die überwiegend für Unternehmen bestimmt sind und dort im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden. Dazu zählen zum Beispiel Metalle, Holz, chemische Grundstoffe, Gummi- und Kunststoffwaren, Papier und Karton sowie elektronische Bauelemente.

Investitionsgüter: Langlebige Produktionsgüter (z. B. Maschinen für die Güterproduktion, Kraftwagen)

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