Region

Landkreises baut dezentrale Impfangebote

Der Landkreises Cloppenburg baut dezentrale Impfangebote mit digitaler Terminvergabe aus und verstärkt Impfteams.​
„Es wird kein neues Impfzentrum geben.“ Dies hat das Land Niedersachsen nach der Schließung der Impfzentren im Land zu Ende September 2021 wiederholt erklärt. Das Impfgeschehen sollte im Wesentlich durch die niedergelassenen Ärzte abgewickelt werden, hieß es. Vielmehr habe man den Landkreisen und kreisfreien Städten in Land die Einrichtung mobiler Impfteams zugestanden, erklärt Landrat Johann Wimberg mit Blick auf das weitere Vorgehen. „Diese Möglichkeiten werden wir voll ausschöpfen, um der deutlich steigenden Nachfrage insbesondere nach Auffrischungsimpfungen gerecht werden zu können“, so der Landrat.

Weiteres Impfteam startet in Kürze.

Mit den mobilen Impfteams sollte dies in Einrichtungen und bei den vulnerablen Gruppen unterstützt werden. Nach den Vorgaben des Landes dürfe der Landkreis vier mobile Impfteams einrichten. Eines sei bereits im vollen Einsatz, ein zweites folge in Kürze und die weiteren beiden Impfteams starten, sobald die personellen Voraussetzungen dafür geschaffen sind. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz werde alles dafür getan, das erforderliche Personal dafür zu gewinnen, doch dies gestalte sich in einer Region, in der nahezu Vollbeschäftigung herrscht, besonders schwierig.

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Erschwerend sei auch, dass das Land den Einsatz ehrenamtlicher Helfer nicht honorieren wolle. Mit dem Auslaufen des Gesetzes zur pandemischen Notlage nationaler Tragweite, müssten ehrenamtliche Helfer auch leider nicht mehr freigestellt werden. Dies ist erschwert die Bewältigung der Aufgabe.

Dezentrale Impfungen mit dem DRK

Aufgrund der guten Erfahrungen mit dem „Cloppenburger Modell“, der dezentralen Impfungen im Frühjahr, werde der Landkreis mit dem DRK die mobilen Impfteams in allen 13 Städten und Gemeinden zum Einsatz bringen, so Landrat Johann Wimberg. Dies sei bereits angelaufen, müsste aber noch deutlich ausgebaut werden.

Online Terminvergabe

Bis voraussichtlich März werden in allen Städten und Gemeinden wiederkehrende dezentrale Impfangebote geschaffen, die je nach Nachfrage offen, also ohne Terminvergabe, oder mit Terminvergabe organisiert werden sollen. Damit setzt der Landkreis sein bewährtes dezentrales Impfkonzept fort. Ein entsprechendes Programm wurde heute im Internet verfügbar gemacht.

Unter www.impfung-clp.de können die Termine gebucht werden. Dort lässt sich gleich die Art der Impfung (Erst-, Zweit, Auffrischungsimpfung) auswählen und es kann ein freier Termin ausgewählt werden. Bis Weihnachten sollen sich darüber alle über 60-Jährigen und Personen mit medizinischer Indikation auffrischen lassen, da hier die Priorität größer ist. Bis einschließlich Dezember sollen alle über 60-Jährigen ein Angebot zur Auffrischungsimpfung erhalten können, so die aktuelle Zielmarke des Landkreises.

Freie Impfstoffwahl wie beim Hausarzt wird es beim Angebot des Landkreises nicht geben. Es wird der je nach Patient empfohlene mRNA-Impfstoff verwendet. Der Versorgung noch nicht oder unvollständig Geimpfter wird zu jeder Zeit eine sehr hohe Priorität eingeräumt. Alle anderen Personen, die eine Auffrischungsimpfung möchten, müssen sich derzeitig noch gedulden, weitere Termine für sie werden im Internet einsehbar sein, eine Buchung ist aber erst möglich, sobald die Gruppe über 60 zum Zuge gekommen ist.

Booster für Personen über 60 Jahre

Aktuell werden durch die mobilen Impfteams neben Erst- und Zweitimpfungen ausschließlich Booster-Impfungen für Personen über 60 Jahren, mit einer immundefizienz (mit Nachweis) oder mit einer Johnson & Johnson Impfung (nach 4 Wochen) durchgeführt. Dafür können bereits Termine gebucht werden.

In einem Flächenlandkreis wie Cloppenburg sind dezentrale wohnortnahe Impfangebote deutlich besser als nur ein zentrales Impfangebot, betonte der Landrat. „Damit kommen wir den Bürgerinnen und Bürgern entgegen und ersparen den Menschen lange Anfahrten.“

Parallel dazu stehe man im engen Kontakt mit den Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung im Landkreis, damit auch in den Arztpraxen das Impfangebot möglichst ausgebaut und erweitert werde. Gerade auch bei den pflegebedürftigen Menschen zu Hause müsse das Angebot der niedergelassenen Ärzte greifen. Altenpflegeheime und Schulen können ebenfalls durch die mobilen Impfteams ein Angebot erhalten, wenn es gewünscht ist.

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