Region

Sparsam mit Trinkwasser umgehen

Lange Trockenphase und warme Tage sorgen für steigenden Trinkwasserverbrauch

Landkreis Cloppenburg. Die anhaltende Trockenheit macht sich in der öffentlichen Wasserversorgung bemerkbar. Mit der Abgabe von 310.184 Kubikmetern Trinkwasser haben die Wasserwerke des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) am vergangenen Freitag die Grenze der täglichen Aufbereitungsleistung überschritten. Auch am Wochenende war kaum Entlastung zu spüren, die Abgaben lagen an beiden Tagen über 300.000 Kubikmetern pro Tag – üblich sind rund 230.000. Die hohen Abforderungen am Wochenende sprechen dafür, dass besonders der private und nicht der gewerbliche oder industrielle Verbrauch für die Steigerung verantwortlich ist. Sollte der Wasserbedarf in den kommenden Tagen weiter steigen, kann der OOWV die vorhandenen Trinkwasserspeicher über Nacht nicht mehr vollständig füllen – stärkere Druckverluste im Leitungsnetz drohen. Der OOWV erinnert daher an einen sorgsamen Umgang mit Trinkwasser.

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Sorgsam mit Wasser umgehen

„Wir haben genug Wasser für alle, wenn jeder sorgsam damit umgeht“, stellt OOWV-Regionalleiter Stefan Krauß klar. Er bittet darum, das eigene Verbrauchsverhalten der Situation anzupassen. „Engpässe lassen sich vermeiden, wenn vor allem auf die Bewässerung des Rasens mit Trinkwasser verzichtet wird. Hilfreich ist es auch, den Wasserverbrauch zu den Spitzenzeiten in den Morgen- und Abendstunden zu reduzieren und das Duschen oder Wäschewaschen beispielsweise auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen“, ergänzt Krauß. Poolwasser sollte nicht voreilig ausgetauscht werden. Auch wenn für das Gießen von Obst- und Gemüsebeeten eine gute Wasserqualität erforderlich ist und viele Regentonnen nach der langen Trockenphase bereits geleert sein sollten, bittet er darum, die Bewässerung mit Trinkwasser auf ein notwendiges Maß zu reduzieren.

Gartenbewässerung nimmt massiv zu

Der OOWV fördert ausschließlich Grundwasser, um es in seinen Werken zu Trinkwasser aufzubereiten. „Auch in diesem Jahr stellen wir wieder fest, dass die Abnahmen von einem Tag zum nächsten sprunghaft steigen oder fallen können. Diese Veränderung tritt seit zwei bis drei Jahren in immer stärkerem Maße auf“, erklärt Matthias Geib, zuständiger Sachgebietsleiter für den Netzbetrieb beim OOWV. Die Ursache ist ein verändertes Verbrauchsverhalten. „Welche Verbrauchergruppe hier aus welchen Gründen ihre Gewohnheiten verändert hat, können wir aktuell noch nicht nachvollziehen“, sagt Geib. Als sicher gilt jedoch, dass sich die Gartenbewässerung massiv auswirkt. Denn ein Rasensprenger verteilt bis zu 800 Liter Wasser in nur einer Stunde – dies ist mehr als die sechsfache Menge des Tagesbedarfs eines Menschen.

Der OOWV versorgt täglich mehr als eine Million Menschen mit Trinkwasser und entsorgt umweltgerecht Abwasser in 39 Gemeinden und Städten. Das Verbandsgebiet erstreckt sich vom Dollart bis zum Dümmer und auf vier der sieben Ostfriesischen Inseln. Gemessen an der Fläche ist der OOWV Deutschlands größter Wasserversorger. Der OOWV beschäftigt rund 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zählt damit zu den wichtigen Arbeitgebern im Nordwesten.
Vorsitzender der Verbandsversammlung ist Sven Ambrosy, Geschäftsführer ist Karsten Specht.

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